Tired of parties?!
Direkte Aktion statt Parteipolitik.
Die Entwicklung staatlicher Politik entfernte die Menschen immer mehr von der Gestaltung des eigenen Gemeinwesens. Heute repräsentiert und entscheidet eine kleine Anzahl von „Profis“ für uns, meistens zu Gunsten von Profiten, und verwendet dafür fälschlich das Wort Demokratie.
Die einzige wirkliche Demokratie ist direkte Demokratie. Diese findet von Angesicht zu Angesicht zwischen den Menschen statt, die von einer Entscheidung betroffen sind. So können wir horizontal, ohne Chefs und Politiker*innen, für uns selbst entscheiden und alle Aspekte unseres Lebens wie Wohnen, Gesundheitssystem, Arbeit, Landwirtschaft, Bildung, Freizeit, städtischer Raum, die Art und Weise, wie wir unsere Gemeinschaften schützen, usw. selbst organisieren. Wir sind Profis in unserem eigenen Leben und wissen oder können am besten herausfinden, was wir gemeinsam mit anderen brauchen.
Wäre es nicht schön, wenn es kein Geld gäbe und wir alle so wenig wie möglich arbeiten könnten, aber alle wichtigen Aufgaben aufteilen. Wenn wir keine Mieten mehr zahlen müssten und nur die Dinge und Lebensmittel produzieren und anbauen würden, die wir wirklich brauchen? Wenn wir uns in selbstgewählten Gemeinschaften zusammenfinden und über relevante Dinge für unser Leben entscheiden und hätten dann noch genug Zeit, um uns auszuruhen und eine gute Zeit mit unseren Freund*innen zu verbringen? Wenn wir eine Gesellschaft aufbauen, die auf direkter Kooperation, gegenseitiger Hilfe, Vielfalt und Gleichberechtigung beruht, in der die Menschen so viel beitragen, wie sie können, und von der Gemeinschaft so viel erhalten, wie sie brauchen? Eine Gesellschaft, in der alle unfreiwilligen Hierarchien und Kategorien wie Geschlecht, Sexualität, (Un-)Fähigkeit und Herkunft abgeschafft werden.
Wir nennen das auch Anarchismus.
Doch die heutigen Unterdrückungssysteme lassen sich nicht durch Wahlen langsam abbauen und verändern. Menschen die einmal Macht haben, geben diese selten freiwillig ab! Deshalb gehört zum Anarchismus auch eine Revolution, der Sturz der Obrigkeit, um eine freie Gesellschaft zu schaffen. Aber auch ganz viel ausprobieren, voneinander lernen und jetzt bereits praktizieren!
Doch wie machen wir das?
Es gibt momentan schon viel mehr anarchistische Praxis als du denkst. Wir leben das, indem wir benachteiligten Menschen praktische Solidarität entgegenbringen. Indem wir Gemeinschaften aufbauen, die von verbindliche Freund*innschaften und vertrauensvolle Beziehungen geprägt sind. In dem wir unsere Konflikte selbst lösen und nicht deligieren, uns gegenseitig ermutigen und unterstützen. Indem wir selbstorganisierte Läden aufbauen um dem Konsum und Überfluss Alternativen entgegenstellen, aber auch Menschen die arm sind nicht aus der Gesellschaft ausschliessen. Es gibt zum Beispiel UmsonstLäden in Dresden und die Stube, ein Ort für kostenlose Kinderkleidung und Austausch. Wir organisieren uns an unseren Arbeitsplätzen, kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen. Dafür werden wir zum Beispiel Teil der Freien Arbeiter*innen Union einer syndikalistischen Gewerkschaft. Wir organisieren uns in der Schule und am Ausbildungsplatz, um für unsere Rechte und gute Bildung zu kämpfen in der Schwarzen Rose Schüler*innengewerkschaft. Wir organisieren uns in Nachbarschaftsinitiativen um uns gegen Gentrifizierung und Vermieter*innen zu wehren, wie zum Beispiel beim Bündniss Mietenwahnsinn Stoppen. Wir gründen anarchistische Bibliotheken um Bildung zu ermöglichen und Raum für Veranstaltungen und gemeinsames Lernen zu haben. Wir organisieren Küchen für Alle wo es jeden Tag günstiges Essen gibt an verschiedenen Orten der Stadt. Wir organisieren uns in antifaschistischen Initiativen, um uns dem stärker werdenden Rechtsruck entgegenzustellen.
Was kannst du in Dresden und Sachsen tun, um Teil davon zu sein?
- Tausche dich mit deinen Freund*innen, Nachbar*innen und Arbeitskolleg*innen aus.
Gemeinsam sind wir immer stärker!
- Informier dich über bestehende Initiativen, Läden, Orte oder gründe eigene in deinem Stadtteil. Komm einfach vorbei!
- Schau nicht weg! Es liegt in unserer Verantwortung die aktuellen Entwicklungen zu verändern!
- Zieh nicht nach Leipzig oder Berlin, weil du denkst da ist das Leben einfacher!
Wir brauchen dich hier!
Direkte Aktion statt Parteipolitik! Das heißt, wir handeln, um unsere Ziele selbst zu erreichen. Wir geben unsere Macht nicht an Lobbyist*innen oder Politiker*innen ab, wir versuchen nicht, durch Petitionen oder die Gründung einer neuen Partei etwas zu verändern. Wir handeln selbst. Sei es durch Streiks, Sabotage, Selbstorganisation oder Besetzungen, was immer nötig ist, um eine sozial- und klimagerechte Welt zu schaffen.
Und du, wo ist deine Rolle dabei?