Gesichert linksesxtrem – was macht uns wirklich sicher?!

Seit dem Jahr 2024 wird das anarchistische Netzwerk vom deutschen Inlandsgeheimdienst in seinem jährlichen Bericht erwähnt. Der sogenannte Verfassungsschutz bezeichnet das AND seitdem also als „gesichert linksextrem“ und stellt damit fest, wir seien eine Gefahr für die Sicherheit Deutschlands. Unser neuer Status als „Extremist*innen“ erlaubt es dem deutschen Staat uns zu überwachen, auszuspähen, unsere Wohnungen zu beobachten, uns abzuhören und sich in unsere Nahumfelder zu schleusen – all das unter dem Vorwand eines Sicherheitsversprechens. Der gleiche Staat, der uns als relevantes Sicherheitsproblem betrachtet schiebt ab, mordet in deutschen Polizeiwachen, macht Deals mit Diktatoren und liefert nach wie vor Waffen an autoritäre Regime.
Während wir also als Bedrohung markiert werden, ist die wahre Gefahr doch wo anders zu suchen.
Unser Wohnraum wird unbezahlbar, unsere Nachbarschaften dadurch immer anonymer, soziale Kürzungen führen zu immer weniger Lohn und immer mehr Konkurrenz am Arbeitsplatz, das Geld am Ende des Monats reicht kaum noch zum Leben.
Die Sommer werden immer länger und immer heißer und sind vor allem für kranke und alte Menschen schon jetzt eine reale Gefahr.
Unsere Identität und unsere sexuelle Selbstbestimmung sind bedroht. Von „konservativen Ideen“ rechter Parteien, die uns vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben und wieviele Kinder wir gebären sollen.
Abschiebungen in Kriegsgebiete finden beinahe täglich statt. Was vor einigen Jahren noch für Empörung gesorgt hat, ist heute eine Randnotiz in den Tagesthemen. All diese Gefahren gehen aus von einer siet Jahren drohenden und immer realer werdenden autoritären Wende.
Aber was macht uns eigentlich sicher?!
Dieser Staat macht uns nicht sicher, ganz im Gegenteil! – es liegt also an uns! Während der diesjährigen A-Tage wollen wir uns darum mit dieser Frage beschäftigen und gemeinsam Strategien entwickeln, von einander lernen und uns austauschen: Was macht uns wirklich sicher? Wie können wir unsere communities langfristig erhalten und schützen? Was können wir aus Kämpfen in anderen Teilen dieser Welt lernen? Durch unser Programm aus Workshops, Vorträgen, Filmen, Kunst und Kultur sowie leckere Küfa und viel Zeit für Austausch wollen wir uns gemeinsam stärken für eine Welt, in der das Überleben immer mehr Kraft kostet.
Unsere größte Stärke liegt in unser Gemeinschaft, in unserer solidarischen Verbundenheit. Darum lasst uns auch diese A-Tage wieder nutzen, um miteinander in Kontakt zu kommen, uns zu vernetzen und neue Freund*innenschaften zu schließen. Denn eins ist sicher: Um uns gegen autoritäre Politik und Angriffe auf unsere Ideen zu wehren, braucht es sichere und vertrauensvolle Beziehungen als Basis für eine stabile Gemeinschaft.
Egal, ob du gerade das erste mal von Anarchismus liest oder schon seit 2016 regelmäßig die Veranstaltungen um die A-Tage in Dresden besuchst – du bist herzlich eingeladen!