Solidarität statt Ausgrenzung!
Wohnen ist ein Grundrecht, kein Privileg!
Ungefähr 60 Menschen nahmen heute ab 8 Uhr morgens an einem Solidaritätsfrühstück an der Hubertusstrasse 36C in Dresden Pieschen teil. Anlass war die angesetzte Zwangsumsiedlung von 20 Bewohner*innen nach Klotzsche durch das Sozialamt. Durch die breite Teilnahme am Protest konnte heute jedoch verhindert werden, dass Menschen abgeholt wurden.
Im Laufe des Nachmittags gab das Sozialamt ein Statement ab, um auf die Kritikpunkte einzugehen, die von den Betroffenen und ihren Unterstützer*innen formuliert wurden. So hat der „Stadtrat am 20. September 2018 das Wohnungsnotfallhilfekonzept beschlossen“. Das mag gut gemeint sein, nur nicht an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert, da die Unterkunft in Klotzsche zwischen Flughafen, Wald und Industriegebiet liegt.
Gegenüber dem Vorwurf, dass die Bewohner*innen willkürlich ausgewählt wurden, erwiderte die Stadt, das diese „anhand bestimmter Kriterien […] ermittelt“ wurden, legt aber nicht offen aufgrund welcher Kriterien. Weiterhin führt die Stadt an, dass „der Umzug in das Objekt ´Zur Wetterwarte 34´ [mit den Betroffenen] besprochen“ wurde. Die Bewohner*innen wurden lediglich von der Tatsache in Kenntnis gesetzt, dass der Umzug erfolgen wird. Ein ernst gemeintes Interesse an den Anliegen der Bewohner*innen war für diese nicht zu erkennen. Der Kritik, dass die Bewohner*innen in Klotzsche von Partizipation und Teilhabe ausgeschlossen sind, wurde durch das Sozialamt mit der Anbindung des ÖPNV begegnet. Der Shuttlebus, der durch die DVB momentan zur Verfügung gestellt wird, „fährt täglich im Stundentakt zwischen 7.45 Uhr und 17.45 Uhr die barrierefreie Haltestelle Arkonastraße an“. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben findet also nur in diesem Zeitraum statt.
Die betroffenen Bewohner*innen haben momentan die Befürchtung, dass der „freiwillige Umzug“ nun durch die Zuweisungspolitik des Sozialamts geregelt wird. Das bedeutet, dass die 20 Bewohner*innen für den nächsten Monat eine Zuweisung für die Unterkunft in Klotzsche erhalten könnten und damit der Zwangsumzug auf bürokratischen Weg geregelt wird.
Deshalb rufen wir auch morgen früh ab 8 Uhr wieder zu einem solidarischen Mitbring-Frühstück vor der Hubertusstrasse 36C auf.
Solidarität statt Ausgrenzung !