Jorge João Gomondai war ein junger mosambikanischer Vertragsarbeiter, der aufgrund eines rassistisch motivierten Angriffs am 06. April 1991 in Dresden starb.
Der damals 28-jährige war am 31. März 1991 gegen 4 Uhr früh am damaligen Platz der Einheit (heute Albertplatz) in die Straßenbahn eingestiegen. In der Bahn wurde er von rechten Skinheads angegriffen und kurz darauf blutend von der Tramfahrerin neben den Gleisen liegend gefunden. Jorge Gomondai starb eine Woche später an seinen schweren Kopfverletzungen.Vor Gericht konnte nicht abschließend geklärt werden, ob Jorge Gomondai von den rechten Skinheads aus der fahrenden Straßenbahn gestoßen wurde oder aus Angst vor den aggressiven Tätern aus der Tür sprang.
Auch 29 Jahre nach der Tat sind Antisemitismus, Rassismus und rechtsmotivierte Gewalt in unserer Gesellschaft und dazu gehörigen institutionellen Strukturen tief verwurzelt. Menschen müssen täglich fürchten, beleidigt, angegriffen und diskriminiert zu werden.
Anlässlich des Gedenkens wird am Montag bei coloRadio eine Sondersendung ausgestrahlt. Zivilgesellschaftliche Akteur*innen aus Dresden sprechen über den rassistischen Angriff auf Jorge Gomondai, die Kontinuität rassistischer Einstellungsmuster sowie Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene rassistischer und rechter Gewalt.
Mit dabei: RAA Sachsen e. V. (Opferberatung), Dresden Postkolonial, Afropa e. V. und Ausländerrat Dresden e. V.
Die Sendung ist ab 18 Uhr live im Stream oder auf den UKW-Frequenzen 98,4 MHz und 99,3 MHz zu hören.