Im letzten Jahr haben uns viele von euch Texte für neue Circle-A Ausgaben geschickt. Noch mehr bombardierten uns mit der regelmäßigen Frage, wann denn das nächste Magazin erscheint. Wir glauben, dass Circle-A für die von Coronavirus und Kapitalismus angegriffene Gesellschaft ein wichtiges Instrument sein würde. Die Situation innerhalb des Kollektivs hat sich jedoch radikal verändert, und wir müssen das Ende des Projekts bekannt geben.
Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Das war ein verrückter Weg! In diesen Jahren haben wir so viele positive und negative Kritiken von berühmten Weltpolitikern bekommen. Einige von ihnen schickten uns sogar Rezensionen aus dem Grab! Stellt euch vor, wie wichtig ein DIY-Magazin aus Dresden für die Weltpolitik wurde? Außerdem haben einige von euch regelmäßig zum Magazin beigetragen, und dafür möchten wir uns bedanken. Diese Kollaboration war eine wichtige Arbeit für die anarchistische Bewegung in unserer Stadt und Region. Und wir hoffen, dass unsere Kreuzworträtsel euch nicht in den Wahnsinn getrieben haben, weil sie so kompliziert waren.
Sollen wir euch sagen, warum wir aufhören?! Fuck yeah! Wer außer uns soll euch denn sonst die ganze Scheiße erzählen, die in Dresden abgeht?
Also, viele Jahre lang hatten einige Mitglieder unseres Kollektivs mit einem bestimmten Individuum in der linken antifaschistischen Szene zu kämpfen. Dieser Mensch hat eine Menge beschissener Dinge getan, von denen meisten Leute in den linken Kreisen Dresdens wissen. Dazu gehörten ständiger psychischer Druck, Stalking und eine Reihe von anderen „Dingen“. Das Problem mit dieser Person entwickelte sich sehr langsam und für einen gewissen Teil der Dresdner Linken und Anarchist*innen war es nicht einmal ein Problem.
Einige der Leute vom AND, dem ABC und anderen Strukturen versuchten jedoch, in den problematischen Prozess einzugreifen und organisierten fast ein Jahr lang gemeinsam einen Community Accountability Prozess. Aber alle coolen Typen wissen, dass Community Accountability Bullshit ist. Nach wenigen Monaten kollektiver Bemühungen stieg der Typ also mit Hilfe seiner coolen Freunde aus dem Prozess aus und stieg einfach wieder in die linke Szene ein. Zum Glück konnte der Typ ein paar Plakate an die Wände der Stadt hängen, 40 kg von der Hantelbank drücken und ordentliche Kleidung tragen. So wurde er gerne wieder in die linke Antifa-Szene aufgenommen. Nach einem gescheiterten CA-Prozess und keinen weiteren Kooperationsmöglichkeiten versuchten bestimmte Leute, ihn aus den linken Strukturen rauszuschmeißen, wenn er sein Verhalten nicht ändert. Hat es geklappt? Nein, natürlich nicht! Ich meine, man ist ja immer noch in Dresden und nicht auf dem Mond!
Also blieb der Typ. Und einige unserer Mitstreiter*innen entschieden, dass es genug von der Scheiße in dieser Stadt war und beschlossen, ihre Energie und Leidenschaft in andere Orte zu verlegen, wo die Worte und Taten irgendwie übereinstimmen. Zumindest ein bisschen…
Das Kollektiv von Circle-A gibt es also nicht mehr. Dresden ist zur Normalität zurückgekehrt. Ich weiß, dass du höchstwahrscheinlich extrem traurig über das Fehlen von Circle-A in deiner Stadt bist, aber weißt du was? Du kannst so etwas wie Circle-A selbst gründen. Und auf dem Weg zur Revolution den Kapitalismus, die Autorität und irgendein Arschloch angreifen. Und obwohl wir dieses glorreiche Kapitel des Anarchismus in Dresden abschließen, geht der Klassenkampf weiter, und wir geben nicht auf… und ziehen auch nicht zur Bourgeoisie über, wie es viele unserer Feind*innen von links getan haben!
Um die letzten Worte von Michael Bakunin für den Circle-A vor seinem Tod zu zitieren:
„So long and see you in hell, suckers!“