Hilf No Borders-Aktivist*innen, Migrant*innen zu unterstützen, die an der polnisch-belarusischen Grenze internationalen Schutz suchen!
No Borders-Aktivist*innen bauen ein Netzwerk der Solidarität an der polnisch-belarusischen Grenze auf, um Menschen zu helfen, das Grenzregime zu überleben. Zur Finanzierung von Erster Hilfe, lebensnotwendiger Versorgung, Lebensmitteln, Rechtsbeistand und Logistik wurde ein Fundraising eingerichtet.
Viele Jahre lang hat das autoritäre Regime Lukaschenkos die Außengrenze der Europäische abgesichert. Der Deal war einfach: Der Diktator verhindert, dass Geflüchtete über Belarus in die EU gelangen, und erhält im Gegenzug Geld und Schulungen für die Grenzschützer. Trotz der Sanktionen von 2011 bis 2015 hat Frontex das belarussische Grenzregime aktiv unterstützt und ausgebaut.
Ende 2020 änderte sich die Situation. Die EU verhängte Sanktionen als Reaktion auf die brutale Niederschlagung des Aufstandes in Belarus gegen die Diktatur. Lukaschenko hörte im Gegenzug auf, die Grenzen zu schützen. Er erleichterte die Einreise aus dem Irak, Afghanistan, Syrien und vielen anderen Ländern mit politischen Konflikten oder Krieg.
Damit wurde eine neue Route für den Zugang zur EU geschaffen. Die konservativen Regierungen Polens, Litauens und Lettlands führten Gesetze ein, die Push-Backs legalisierten und begannen, die Grenzen zu militarisieren. Polen richtete eine so genannte Sperrzone ein, in der sich außer Anwohner*innen, Polizisten und Militärs keine*r aufhalten darf.
Seit einigen Monaten wird die Situation immer dramatischer. Die Sperrzone schafft ein Gebiet, in dem Gesetze nicht mehr gelten, in dem ständig Menschenrechtsverletzungen stattfinden, in dem Menschen immer wieder zurückgedrängt und von belarusischen Grenzsoldaten zurückgedrängt werden.
Menschen werden von der Polizei, dem Militär und den Grenzbeamten gejagt. Die Menschen sind verletzt, leiden an Unterkühlung und Erschöpfung, haben weder Nahrung noch sauberes Wasser oder medizinische Hilfe. Die Gegend ist kalt, und in den Sümpfen ist es leicht zu ertrinken. Die Menschen sterben in diesem Gebiet, und es ist nicht klar, wie viele Menschen dieser Situation ausgesetzt sind.
Leeres Camp von Geflüchteten im Wald, wo NoBorders Menschen unterstützt hat. Foto: Aleksandra Perzynska Foto: Aleksandra Perzynska
Aber immer mehr Aktivist*innen und NGO’s organisieren sich, um den Menschen beim Überleben zu helfen, Solidarität zu zeigen und mit allem Nötigen zu unterstützen.
Geld wird benötigt, um die notwendige Ausrüstung zu bezahlen, wie z.B.:
– Erste-Hilfe-Kästen
– Medikamente
– Akkus
– Telefone (+ aufgeladene Sim-Karten)
– kleine Kocher mit Gasflaschen
– Überlebenszelte und -sets + Schutzhüllen gegen Schneesturm
– Lebensmittel
– Warme Kleidung für den Winter/Schlafsäcke
– Wasserfeste Schuhe
– Hygieneartikel (insbesondere für Frauen)
– Produkte für kleine Kinder
Sowie für die Logistik:
– Transport
– Unterkunft
– Autoreparaturen (die Straßen sind sehr schwierig)
– derzeit Covid-Tests
– Anwälte zur rechtlichen Unterstützung von Flüchtlingen
– Anti-Repressions-Unterstützung für Aktivist*innen (Rechtshilfe, finanzielle Hilfe, psychologische Hilfe – wie wir sehen, tut die polnische faschistische Regierung alles in ihrer Macht stehende, um Aktivist*innen abzuschrecken)
Wir sind sehr eng mit den Menschen in Kontakt, die an der Grenze in der Sperrzone leben, sie können uns ebenfalls um alles bitten, was sie brauchen um Unterstützungsarbeit zu leisten, das Gleiche gilt für andere Aktivist*innen.
Viele Aktivist*innen erleben bei der Arbeit schreckliche Szenen und brauchen auch professionelle psychologische Unterstützung, um die Kraft zu haben, wieder zukommen und den Bedürftigen zu helfen.
Über uns:
Wir sind eine Gruppe von polnischen Aktivist*innen mit unterschiedlichem Hintergrund und Erfahrung. Wir arbeiten mit anderen unabhängigen Gruppen und NGOs zusammen, um ein Netzwerk der Solidarität aufzubauen. Wir haben uns selbst geschult, um für die Arbeit vor Ort in den Bereichen Krisenintervention, Erste Hilfe, psychologische und rechtliche Hilfe und Trauma vorbereitet zu sein.
Im Interview mit Elephant in the Room könnt ihr euch ein Bild von unserer Arbeit machen.
Wenn ihr uns kontaktieren möchtet: borderofshame[at]riseup.net
FB: NO OF///FENCE
Europa zeigt wieder einmal sein hässliches Gesicht. Politiker*innen zeichnen das Narrativ der Gefahr durch Migration und verbünden sich mit rechten und konservativen Kräften. Europa verteidigt seinen Reichtum mit allen möglichen Mitteln und nimmt den Tod von Menschen ohne Zögern in Kauf. Die Autoritäten werden nicht aufhören, sie werden höhere Zäune und stärkere Mauern bauen – nur unsere Solidarität kann diesen Ort lebenswert machen. Nur unsere
Solidarität hält die Menschen am Leben und baut Brücken.
Unterstützt die Aktivist*innen! Unterstützt die Menschen!
Kämpft gegen die Festung Europa.
Gegen Staaten und Grenzen.
Kein Mensch ist illegal!
Aktivist*innen von No Borders in der Arsenal Galerie in Bialystok mit einem Banner der berühmten polnischen Künstlerin Aleka Polis. Auf dem Banner steht: „Ich komme aus dem Reich der Tiere. Menschliche Grenzen gelten für mich nicht.“
Super Sache, die ich sehr gerne unterstützen würde. Leider steht im Artikel nicht, wie das geht, z.B. das Spenden. Es wäre klasse, wenn das noch hinzugefügt werden könnte (oder ich habe es übersehen, dann bitte einen Hinweis, Danke ;))
Europa muss den Menschen ein Zuhause geben und die Aktivistinnen und Aktivisten unterstützen.
Wir müssen die Faschisten besiegen. Immer und leider wieder.