Circle-A #4

Dresden hat einen weiteren Winter überlebt. Mit all dem Schnee und all den Stürmen und all den Nazis im Februar. Das Circle- A ist in all deinen Lieblingsplätzen zurück um das zu feiern! Wir sind hier um dich daran zu erinnern, was um dich herum so passiert ist, falls du es selbst noch nicht mitbekommen hast. In den letzten Monaten hat die Stadt Dresden einige gewagte Aktion unternommen, um Plätze für den kostenlosen Austausch von Gegenständen in Neustadt zu entfernen. Abgesehen davon werdet ihr noch einen sehr mutigen Text über die Kritik an der antifaschistischen Bewegung von einer*m unserer Leser*innen zu sehen bekommen!

Aber mit dem Winter und dem ereignisreichen März im Rücken freuen wir uns auf weitere Kämpfe. Wir hoffen, dass niemand aufhört und sich in die gemütliche Mittelschicht zurückzieht, denn es kommt einiges auf uns zu! Neben der Plage der Umsonstschränke, plant Sachsen ein neues Polizeigesetz durchzudrücken, welches die Dynamik des politisches Kampfes verändert wird, aber nicht in eine gute Richtung, sonder in eine Richtung, die der Polizei mehr Macht denn je verleiht. Und auch nicht zu vergessen ist, dass der 1. Mai mit seinen Demonstrationen vor der Tür steht. Wenn ihr nicht vor habt nach Chemnitz zu fahren um den Nazis in den Arsch zu treten (was vielleicht sehr viel Spaß machen könnte!), dann könnt ihr euch am Programm des Anarchistischen Netzwerk Dresden für diesen Tag beteiligen! Und wagt es ja nicht in eurer Wohnung oder eurem Haus zu bleiben – der 1. Mai bedeutet viel mehr als der 13. Februrar, falls ihr das noch nicht bemerkt habt.

Eine andere Thematik mit der wir uns in dieser Ausgabe beschäftigen ist die Tierbefreiung – Menschen kämpfen Tag und Nacht für die Freiheit derer, die nicht für sich selbst aufstehen können. Und natürlich ist dieser Kampf mit Repressionen verbunden, also vergesst nicht ein paar nette Worte und herzliche Grüße an die Gefangenen dieser Ausgabe zu schicken!

CIRCLE A – online lesen

Alles in allem sind wir vom Circle-A gespannt, was die nächsten Monate in Dresden so passieren wird. Wir glauben, dass wir zusammen eine Veränderung bewirken können indem wir eine anarchistische Bewegung in der Stadt aufbauen. Und wenn das nicht dein Ziel ist, dann kannst du trotzdem einfach bei uns bleiben.

Die Deadline für Texte für die nächste Ausgabe ist am 15. Juni. Du kannst uns deinen Text, deine Ideen, deine Vorschläge und Kritik an circle-a@systemli.org oder an and@notraces.net schicken. Und vergesst bitte auch nicht, dass das Magazin DIY ist. Wenn ihr also mal irgendwo keine Ausgabe mehr findet, dann schaltet eure Drucker an und los geht‘s! Wir haben übrigens gehört, dass die besten Drucker bei der Arbeit oder in der Uni zu finden sind, wo ihr mehr oder weniger umsonst drucken könnt!

Eure
Circle-As

CIRCLE A – druckfertig (doppelseitiger Druck einstellen und DIY or Die)

Über den Antifaschismus und seine Verwirrung

Als Anarchist hätte ich eine Menge über Antifaschismus zu sagen, hauptsächlich würde ich ihn kritisieren. Ich schreibe diesen Text nicht als theoretische Kritik am Antifaschismus, obwohl ich zuerst auf den Fehler (für mich) hinweisen möchte, dass sich nur auf eine Sache konzentriert wird. Ich denke, dass Antirassismus und Feminismus allein auch ein Fehler sind. Warum, würdest du fragen. Weil wir uns als Anarchistinnen dessen bewusst sind, dass die Welt viel komplexer funktioniert als ein einfacher und leichter manichäischer Anmerkung der Redaktion: Der Manichäismus war eine stark vom Gedankengut der Gnosis beeinflusste Offenbarungsreligion der Spätantike und des frühen Mittelalters. Er verlangte von seinen Anhängern Askese und ein Bemühen um die Reinheit, die als Voraussetzung für die angestrebte Erlösung galt. Blick auf sie oder auf die Gesellschaft. Es gibt nur „Monster“ und gute Menschen. Faschismus ist nicht das Böse, was von ungefähr kommt, sondern das Ergebnis der Gesellschaft gegen die Anarchistinnen seit dem 19. Jahrhundert kämpfen. Und auch schon vor dem offiziellen europäischen Faschismus war die Welt kein Paradies; Rassismus existierte, es gab Progrome, Frauen* wurde schlecht behandelt, Kinder arbeiteten in Minen, Genozid war schon ein Teil der menschlichen Geschichte, Arbeiterinnen starben aufgrund der schrecklichen Ausbeutung und Anarchistinnen wurden verfolgt, zum Tode verurteilt oder wurden in Strafkolonien auf pazifischen Inseln oder in Südamerika gesteckt.Sich nur auf den Faschismus zu fokussieren ist ein Fehler, weil es ein großes Übel ist, das heutzutage nicht einmal mehr viel Sinn ergibt (Was genau ist Faschismus nochmal?) und um dieses große Übel zu bekämpfen, handeln Antifaschistinnen in den meisten Fällen nach dem Sprichwort: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Das wiederum führt zu einer wirklich problematischen Verwirrung in der antifaschistischen Bewegung (ich rede natürlich nicht von jedemjeder Antifaschist*in, einige wissen sehr gut, wo es stinkt und mit wem sie nicht abhängen wollen). Aber es führt auch dazu, dass mensch nur ein Problem in der Gesellschaft sieht, sich nur auf eine Sache fokussiert und den Rest ausradiert.

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Anarchistische Geschichte: 1. Mai

In vielen Ländern der Welt wird der 1.Mai als „Tag der Arbeit“ begangen: Volksfeste, Fahrradtouren und hoher Alkoholkonsum bestimmen nunmehr das Bild. Nur wenige nehmen an den ritualisierten Demonstrationen der etablierten Gewerkschaften teil. Kaum jemand kennt den kämpferischen Ursprung des 1.Mai als Kampftag der internationalen Arbeiter*innenbewegung. Ein Blick zurück in die Geschichte bringt längst vergessene Ziele und Träume von Arbeiter*innen ans Tageslicht, die weit über heutige Forderungen wie minimale Lohnerhöhungen hinausgingen…

19. Jahrhundert: Die Situation der Arbeiter*innen in den USA

Obwohl der 8-Stunden-Tag in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schon Gesetz war, wurde er von den Arbeitgeber*innen ignoriert. Mindestens 12 Stunden tägliche Arbeit und Kinderarbeit trotz gleichzeitiger hoher Arbeitslosigkeit bei den Erwachsenen waren an der Tagesordnung. Arbeitnehmer*innenrechte gab es in der Realität nicht. Gewohnt wurde in völlig überfüllten Baracken und Mietskasernen, in denen übelste hygienische Bedingungen herrschten.

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Kataloniens Unabhänigkeit

Ich wurde gefragt, ob die katalanische Unabhängigkeitsbewegung etwas neues ist… eine Art neue Entwicklung. Die Antwort ist „Nein!“, überhaupt nichts neues. Und der spanische Staat ist sich dessen seit langem bewusst. Soll heißen: es war nichts, was sie überrascht hat oder sie zu übereilten oder harten Reaktionen gezwungen hat, weil sie nicht vorbereitet waren. In der Schule lernen wir, dass das ein Erfolg war, ein Vorbild für andere Länder. Continue reading „Kataloniens Unabhänigkeit“

Circle-A #3

Hallo ihr Lieben,

ja es ist endlich soweit die dritte Ausgabe des Circle-A ist da!
Diesmal noch mehr Seiten als beim letzten Mal – es gibt einfach immer so viel spannende Themen und trotzdem passt nicht alles rein.
Worauf ihr euch diesmal freuen könnt? Es gibt Artikel zum Thema feministisch Flirten, ein Artikel über die Unabhängigkeit Kataloniens, weitere Betrachtungen zu den G20 Repressionen sowie ein Text zu Emotionaler Solidarität, tolle neue Rätsel, bei der Gefangenenpost liegt der Fokus diesmal auf Trans-Menschen im Knast da am 22. Januar der Trans Prisoner Day war und viele weitere interessante Themen, aber lest selbst.

CIRCLE A – online lesen

Das neue Magazin findet ihr in allen coolen Läden der Stadt!
Ihr habt nen coolen Laden, aber das Magazin liegt nicht aus? Meldet euch und wir bringens vorbei.
circle-a@systemli.org

Viel Spass beim Lesen.
Euer Circle-A Kollektiv

CIRCLE A – druckfertig (doppelseitiger Druck einstellen und DIY or Die)