Hambacher Forst: Ein Lagebericht über die aktuelle Repressionswelle

Der Kampf um den Hambacher Forst ist noch nicht entschieden, aber was ist mit der ganzen Repression?

Seit Wochen bewegt uns alle die Räumung im Hambacher Forst.
Ein unglaubliches Aufgebot staatlicher und privater Sicherheitskräfte zerstörte Baumhäuser, Infrastruktur der Aktivist*innen, den Wald und verletzte Menschen, die sich für den Erhalt des Waldes vor Ort engagieren. Je länger der Räumungseinsatz dauerte, um so brutaler und gewalttätiger gingen die Einsatzkräfte gegen die Aktivist*innen vor.
Dieser Einsatz war eine Machtdemonstration: Das Großunternehmen RWE, unterstützt durch staatliche Repressionsorgane und privaten Sicherheitsdienst gegen all jene Menschen, die für den Hambi kämpfen. Den Kampf hat RWE bisher nicht gewonnen.

Allerdings haben viele Menschen in den letzten Wochen die staatliche Repression zu spüren bekommen – Psychoterror im Wald durch die Cops, Verletzte durch Polizeigewalt, Menschen in Gewahrsam und Aktivist*innen, die immer noch im Knast sitzen.
Daher gibt es nun auch eine aktive Antirepressions- und Antiknastarbeit.
Am Freitag, den 19. Oktober haben wir Menschen zu Besuch, die diese wichtige Arbeit leisten.
Wir möchten diese Gelegenheit nutzen um eine Bilanz zu ziehen. Welche Repressionsstrategien wurden vor Ort angewendet und wie haben Aktivist*innen darauf reagiert? Welche Gegenstrategien wurden durch Aktivist*innen entwickelt und wie können wir noch weiter Unterstützungsarbeit leisten?

Freitag 19. Oktober

Malobeo – Kamenzer Str. 38

Küfa 18:30 – Input 19 Uhr

Sich als Anarchist*in in Dresden organisieren!

Der September war gefüllt mit theoretischen Diskussionen und Präsentationen über Anarchismus und dessen verschiedene Seiten. Die Libertäre Tage brachten eine Menge Leute näher an anarchistische Ideen. Sympathie für die Ideen ist jedoch eine Sache, Organisation, um diese Ideale zu erreichen – ist eine ganz andere Geschichte.

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Demonstration am 6.10. – Gegen das neue Polizeigesetz – gegen den Rechtsruck

Wir laden euch ein mit uns gegen die Einführung des neuen Polizeigesetz in Sachsen zu demonstrieren. Wir treffen uns am 6. Oktober am Bonhoefer Platz in Löbtau um 16:30 Uhr.

Das neue Polizeigesetz wird dazu führen, dass wir alle mit präventiven Verdächtigungen, Kontrollen bis hin zu nach außen sichtbaren Schikanen wie Fußfesseln drangsaliert werden können. Entgegen der Behauptung der Landesregierung werden diese Mittel nicht zur Verhinderung von Staftaten („Kriminalitätsbekämpfung“) und „Terrorabwehr gegen extremistische“ Gefährder*innen“ gelten, sondern uns alle betreffen. Die polizeiliche Praxis zeigt viel mehr, dass einmal eingeführte Möglichkeiten auch immer ausufernder und unkontrollierter genutzt werden – so zum Beispiel die Funkzellenabfrage, deren Anwendung sich in den letzten zwei Jahren vervierfacht hat. Zuletzt sollen diese Angriffe auf unsere Freiheit in Zukunft noch nicht einmal mehr von Richter*innen kontrolliert, sondernder Polizei zur freien Verfügung gestellt werden.

Während die AfD sehnsüchtig auf die Auszählung ihrer Sitze in Landes-und Kommunalparlamenten in Sachsen wartet, sägen CDU und SPD anfundamentalen Grundrechten. Doch in anderen Bundesländern hat der Widerstand gegen die Gesetzesverschärfungen bereits Früchte getragen! Die Antwort auf den Rechtsruck müssen wir geben! Wir müssen eintreten für eine solidarische, inklusive und antifaschistische Alternative!

Kommt am 6. Oktober, 16:30 Uhr zum Bonhoefer Platz in Löbtau. Bringt eure eigenen Botschaften, Schilder, Transparente oder Flyer mit!

Gegen das neue Polizeigesetz – gegen den Rechtsruck

Soliaktion – ein bunter Wald aus Zivilisationsresten

Wir haben heute gemeinsam auf dem Albertplatz Solibäume gebaut. Eine Menge Reste und Müll wurden kreativ verarbeitet, Flyer an Passant*innen verteilt und zum Schluss noch ein Solifoto gemacht und alles bei strahlendem Sonnenschein.

Vielen Dank an alle die da waren und mitgebaut haben.
Es hat viel Spass gemacht und war eine schöne Aktion um sich dieser ganzen Scheisse anzunehmen.

System change not climate change!
Hambi bleibt!
Freiheit für alle Gefangenen!

Hier gibts den Flyer zum selber ausdrucken und weiter verteilen. Vorderseite/Rückseite

Was hat der Hambacher Forst mit mir zu tun?

Der Hambacher Forst wächst am anderen Ende des Landes und ist uns doch in den letzten Jahren, Monaten und Wochen so vertraut, so wichtig und so nah geworden. Er ist ein Eichen- und Hainbuchenwald, ein einzigartiger Lebensraum, ein komplexes Jahrhunderte altes Ökosystem. Die älteren
seiner Bäume haben ihre ersten jungen Triebe in eine Welt gestreckt, die frei war von Autos, industrieller Landwirtschaft, Wasserwerfern, Top-Managern und Braunkohleförderung.

Jetzt ist der Wald für uns zum Symbol eines Kampfes geworden, der viel größer ist als wir selbst. In diesem Kampf geht es um saubere Luft, sauberes Wasser und fruchtbaren Boden, es geht um Ressourcegerechtigkeit, gegen Ausbeutung und Herrschaft und um unser Verständnis vom Guten Leben. Der Wald ist ein Symbol gegen die unstillbare Profitgier und Macht. Er ist ein Symbol gegen eine absurde Rechtslogik die Eigentum vor Menschen schützt. Die Besetzer*innen haben uns in den letzten 6 Jahren gezeigt, dass wir nicht auf glanzvolle Klimagipfel und Lippenbekenntnisse warten müssen. Sie haben uns gezeigt, dass wir hier und jetzt handeln können.

Seit dem 13.09. wird der Wald mit Einsatz von mehreren Hundertschaften der Polizei, Wasserwerfern, SEK, Räumpanzern, Psychoterror durch Kettensägengeräusche und unzähligen Verhaftungen geräumt. Am Mittwochnachmittag gegen 15:45 ist im Baumhausdorf Beechtown im Hambacher Forst der Bewegungsjournalist, Blogger und Aktivist Steffen Horst Meyn gestorben. Er stürzte beim Versuch, eine laufende Räumungsaktion durch das SEK zu dokumentieren, von einer Hängebrücke aus ca. 20 m Höhe.

Wir sind erschüttert, traurig und fassungslos. Mehr denn je wollen wir solidarisch sein mit den Menschen vor Ort und diesem Kampf der auch unser Kampf ist. Deshalb werden wir gemeinsam Bäume pflanzen!

Kommt am 25.09.18 um 16 Uhr zum arthesischen Brunnen am Albertplatz und bringt Sperrmüll, alte Kleidungsstücke, Pappe, Draht, Kleber, Farbe etc mit, damit aus dem Schrott der Zivilisation neue Bäume entstehen können.
Wir wollen basteln, schrauben, malen, kleben und einen neuen bunten Wald entstehen lassen im Grau der Stadt.

Lasst und gemeinsam solidarisch sein!
Hambi bleibt!

Was: Soliaktion für den Hambacher Forst. Bäume basteln aus dem Schrott der Zivilisation.
Wann: Dienstag, 25.09.2018 um 16 Uhr
Wo: Albertplatz, Artesischer Brunnen