Radioveranstaltung: Wir erinnern an Jorge João Gomondai

Jorge João Gomondai war ein junger mosambikanischer Vertragsarbeiter, der aufgrund eines rassistisch motivierten Angriffs am 06. April 1991 in Dresden starb.

Der damals 28-jährige war am 31. März 1991 gegen 4 Uhr früh am damaligen Platz der Einheit (heute Albertplatz) in die Straßenbahn eingestiegen. In der Bahn wurde er von rechten Skinheads angegriffen und kurz darauf blutend von der Tramfahrerin neben den Gleisen liegend gefunden. Jorge Gomondai starb eine Woche später an seinen schweren Kopfverletzungen. Continue reading „Radioveranstaltung: Wir erinnern an Jorge João Gomondai“

Abgesagt/Verschoben: Themenreihe zu Abschiebung und Abschiebungshaft

Update: Wir haben uns entschieden wegen Corona die ganzen Veranstaltungsreihe abzusagen bzw. auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Passt gut aufeinander auf und bleibt solidarisch.


Abschiebehaft wird in Deutschland seit 1919 vollzogen. In Dresden-Friedrichstadt gibt es seit 2018 eine Abschiebehaftanstalt. Die Haft soll verhindern, dass sich geflüchtete Menschen der Abschiebung entziehen können. Es braucht keine Straftat, kein Vergehen. Es reicht zum Beispiel schon aus, dass eine Person einen Termin beim Amt verpasst hat, um sie zum Zweck der Abschiebung zu inhaftieren. In der Praxis wird eine massive Verletzung der Grundrechte deutlich. Wie ein Rechtsanwalt dokumentierte, waren etwa 50 Prozent seiner Fälle unrechtmäßig inhaftiert. Doch die Mehrzahl der Entscheidungen erging im Nachhinein, sodass Betroffene bereits abgeschoben wurden. Die Gefangenen in Abschiebungshaft haben keine Lobby, um solche Missstände zu verhindern.  

Es gibt viele Gründe den Sinn von Gefängnissen in unserer Gesellschaft infrage zu stellen. Eindeutig ist, dass die Abschiebehaft ein grausamer Umgang mit Menschen ist, die in Europa Zuflucht vor Krieg, Armut, Verfolgung und vielen anderen legitimen Gründen suchen.

In März & April wollen wir dieses Thema von verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wie funktioniert Abschiebehaft? Welche Kritikpunkte gibt es? Wer ist involviert? Wie kann ich Betroffene unterstützen? Brauchen wir in unserer Gesellschaft überhaupt Gefängnisse? Kommt zu unseren Veranstaltungen vom 20. März bis zum 23. April!

Programm

20. März
Solidarität muss praktisch werden
Die Abschiebehaftkontaktgruppe
stellt ihr Arbeit vor.

AZ Conni: Rudlf-Leonhard-Str. 39
19 Uhr | Vortrag auf Deutsch


25. März
Asylum and Deportation

Perspektiven auf Abschiebehaft von der Gruppe ‚Women in Exile‘ aus Berlin

Betriebsküche: Berliner Str. 63a
18 Uhr | Vortrag auf Englisch


2. April
Filmvorführung: Deportation Class

Dokumentarfilm über Abschiebungen mit Stimmen von Betroffenen

Kino in der Fabrik: Tharanterstr. 33
Zeit wird noch veröffentlicht
Deutsch mit englischen Untertiteln


8. April
Perspektiven auf Abschiebehaft

Ein Betroffener, eine Anwältin, eine Aktivistin und ein Seelsorger teilen ihre Perspektive auf Abschuebehaft.

Weltclub: Königsbrückerstraße 13
18 Uhr | Vorträge auf Deutsch


17. April
3-Gänge-Solimenü

Die Einnahmen gehen an aktuelle Fälle von Repression im Zusammenhang mit Flucht und Migration

AZ Conni: Rudolf-Leonhard-Str. 39
18:30 Uhr


23. April
Demonstration: Gemeinsam gegen die Abschiebehaft in Dresden

Als Abschluss der Veranstaltungsreihe wollen wir den Betroffenen unsere Unterstützung zeigen

Bahnhof Mitte
17 Uhr

Community Accountability – Gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme

Warum reden wir überhaupt darüber?

Wir leben in einer Gemeinschaft mit anderen Menschen. Menschen machen Fehler und es entstehen soziale Konflikte. Das passiert in der gesamten Gesellschaft, aber auch in kleinen von uns gewählten Zusammenhängen, sei es im Freund*innenkreis, der Liebesbeziehung oder der Politgruppe. Unsere Gesellschaft reagiert auf diese Fehler meist mit einer Strafe, welche bis zum gesellschaftlichen Ausschluss in Form von Knast führen kann. Was damit nicht gelöst wird, sind soziale Konflikte, es findet keine Reflexion über das Verhalten statt. Wenn es zu Grenzüberschreitungen kommt und Menschen Leid zugefügt wird, erfahren sie im Strafsystem meist keine Hilfe oder Unterstützung, sondern in vielen Fällen noch mehr Leid.

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12.11.2019. Lerchstand zu Freiraum – Demonstration für das Recht auf Stadt, die Nutzung von Leerstand und gegen die Kriminalisierung der Besetzer*innen des Basteiplatzes 3

Wo?

Basteiplatz 3 (01277, Dresden-Strehlen)

Wann?

12.11.2019, 16:00 Uhr

Warum?

Im Rahmen der Unteilbar Demonstration wurde in der Nacht zum 24.08.2019 das leerstehende Haus am Basteiplatz 3 besetzt. Ziel der Aktion war es, auf unzugänglichen Wohnraum und steigende Mieten in Dresden hinzuweisen. Außerdem sollte die „Villa Frantelilo“ – seit Jahren dem Verfall preisgegeben – als Sozialer Begegnungsort im Viertel, Wohnraum, sowie der Garten als Gemeinschaftsgarten nutzbar gemacht werden.

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Rojava-Block für internationale Solidarität auf der NoPegida Demonstration

Seit einer Woche greift die türkische Armee im Schulterschluss mit syrischen Milizen die Menschen in Nordsyrien an. Dabei wird modernste NATO Kriegstechnologie dafür benutzt zahlreiche Menschen zu ermorden, sowie zivile Infrastruktur und damit den Zugang zu Wasser, Strom und Internet zu zerstören. Die EU schweigt dazu, aus Angst jenen Menschen eine Teilhabe in unserer Gesellschaft zu ermöglichen, welche sich in den letzten acht Jahren des syrischen Bürgerkrieges auf die Flucht begeben mussten. Weil eine der wohlhabendsten Regionen der Welt ihren Reichtum nicht mit einigen Millionen Vertriebenen teilen will, sollen wir den ethnischen Säuberungen und dem Morden des türkischen Regimes und dessen islamistischen Verbündeten zuschauen.

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