Solidaritea – Januar

Internationaler Aktionstag in Solidarität mit Transmenschen im Knast

Seit dem 22. Januar 2016 ist es nun Tradition den Trans Prisoner Day of
Action – ein internationaler Aktionstag in Solidarität mit Transmenschen
im Knast, zu begehen.

Diesen Tag wollen auch wir nutzen um auf die Situation von Transmenschen
im Gefängnis aufmerksam zu machen. Es ist eine Möglichkeit für uns draußen
sich an die hinter Gittern zu erinnern, Solidarität zu zeigen und ein
Bewusstsein zu schaffen für die Situation von Transmenschen im Knast.
Außerdem ist es für die, die drinnen sind eine Möglichkeit ihre Stimme
zu erheben und sich gemeinsam zu organisieren.

Knast an sich bringt Menschen Isolation, emotionale Stagnation,
reglementierte Kommunikation jenseits vom gewohnten sozialen Umfeld.
Starre Regeln und Zwänge bestimmen den tristen und grauen Alltag. Das
Leben ist gewaltvoll und von Hierarchien und Sexismus bestimmt.

Diese Situation macht es vor allem für Transmenschen schwer.
Neben all diesen Problemen, die Knast an sich bereits mit sich bringt,
sind sie mit vielen weiteren Herausforderungen konfrontiert. Das
Knastssystem ist geschlechter-binär geteilt in einen Frauen- und
Männerknast. Das bedeutet, dass Menschen nach dem im Pass eingetragenen
Geschlecht zugeteilt werden. Menschen die sich als trans*
oder queer verstehen sind in diesem System struktureller Diskriminierung
ausgesetzt. Sie sind mit einem hohen Maß an physischer, psychischer und
sexualisierter Gewalt konfrontiert. Hinzu kommt zum Beispiel auch, dass
Transmenschen oft Hormonbehandlungen verweigert wird.

Wir möchten auch dieses Jahr zusammen kommen um über Probleme zu
sprechen die Transmenschen im Gefängnis erfahren und an die Menschen
erinnern die den Knast nicht überlebt haben und Gewalt und Übergriffen
ausgesetzt waren.

Deshalb laden wir euch herzlich zum SOLIDARITEA, am 25.01.2018 ins
Malobeo ein.
Es wird Tee und Kuchen geben.
Wir wollen den Film Criminal Queers anschauen.
Außerdem wollen wir Briefe schreiben um die Menschen im Knast mental zu
unterstützen und zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

transprisoners.net
abcdd.org

SOLIDARTEA zum Trans Prisoner Day of Action
Freitag, 25. Januar 2019, 17 Uhr
Malobeo, Kamenzerstr. 38, 01099 Dresden

Audio Libertäre Tage 2017

Hallo,
nach nicht einmal zewei Jahren haben wir es endlich geschafft einige Vorträge der Libertären Tage 2017 zu schneiden und für euch online zu stellen.

Viel Freude beim nachhören und nachdenken.

 

Vielfältige Perspektiven jüdischen Lebens ausserhalb der Shoa und israelischer Staatspolitik

 

„Demokratie“ – der Gott der (Post-)Moderne.

 

Solidarische Perspektiven entwickeln – jenseits von Wahlen und Populismus

 

Anarchistisch-Feministische Positionen zur Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert

 

A materialist criticism to queer trends in Feminism

 

Vortrag “Wir sind Russen, Gott ist mit uns”

 

“Gegen JEDE Herrschaft” – Anarchistische Perspektiven auf Parlamentarismus und Wahlen

 

Staatskritik und Nebenklage?

Widerständiges Wohnen in Dresden – Januarausgabe des anarchistischen Hörfunk Dresdens

Direkter Link zum Download

Wir haben uns letzten Monat mit dem Thema widerständigen Wohnens beschäftigt. Wir haben darüber gesprochen wie sich unsere Städte verändern, immer mehr Orte des Austausches verschwinden, Menschen wegziehen weil die Mieten steigen, die Vereinzelung daher zunimmt. Wir haben aber auch darüber gesprochen, wie wir uns dagegen wehren können, wie wir widerständig Wohnen können. In vielen Städten gibt es seit einigen Jahren sehr laute, bunte und aktive Recht-auf-Stadt Gruppen, Zwangsräumung verhindern Bündnisse, Mieter*innenvereinigungen und Hausbesetzungen. Doch wie sieht es eigentlich in Dresden aus? Gibt es in Dresden Entmietungen, Verdrägung und Widerstand dagegen?
Um das zu erfahren sprechen wir mit Menschen die sich gegen Vonovia gewehrt haben und einem Vertreter der Recht auf Stadtgruppe Dresden-Löbtau.

Inhalt:

  • Einführung ins Thema
  • Was ist die Vonovia überhaupt?
  • Vonoviastadt Dresden
  • Fallbeispiel: Juristischer Widerstand gegen Mieterhöhung
  • Interview mit einem Vertreter der Recht auf Stadt Gruppe Dresden-Löbtau
  • Was hat das geplante sächsische Polizeigesetz mit dem Recht auf Stadt zu tun?
  • Termine

Musik:

Hammer und Sichel ist kein Symbol der Freiheit

An vielen öffentlichen Orten und in alternativen Treffpunkten kann mensch Leute beobachten, die Hammer und Sichel malen. Es gibt Sticker auf denen diese Symbole mit Slogans für Befreiung und Freiheit kombiniert werden. Es scheint so als wären eine Menge Menschen der Überzeugung, dass diese Symbole alle Strömungen des Kommunismus repräsentieren. Es geht sogar fälschlicherweise soweit, dass einige Anarchist*innen neben dem klassischen „A“ im Kreis auch „Hammer und Sichel“ malen um ihre Verbundenheit mir der anarcho-kommunistischen Bewegung auszudrücken.

Dieses Mal werden wir in unserer „Symbolismus“ Ecke „Hammer und Sichel“ entmystifizieren und endlich klarstellen woher diese Symbolik überhaupt kommt und womit sie assoziiert wird.

Es stimmt, dass unterschiedliche Variationen von Hämmern (auch in Kombination mit anderen Symbolen) während des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Arbeiter*innenbewegung in Verbindung gebracht werden können. Sicheln wurden zu dieser Zeit hauptsächlich verwendet um den Kampf der in der Landwirtschaft beschäftigten Menschen zu repräsentieren. Und auch schon davor wurden beide Symbolen in vielen kulturellen und sozialen Zusammenhängen in verschiedensten Variationen verwendet.

„Hammer und Sichel“ wie wir es heute kennen wurde von Yevgeny Kamzolkin, einem Künstler aus Moskau, für die Bolschewiki als Dekoration für den 1. Mai 1918 entworfen. In der Sowjetunion wurde der Symbolismus von den Bolschewiki als Teil der Ideologie der Einheit von Arbeiter*innn und Bauern*Bäuerinnen benutzt. Der 5. Allrussiche Sowjetkongress wählte „Hammer und Sichel“ als Staatssymbole der Sowjetunion (rote Flage mit Hammer und Sichel als Nationfahne der Sowjetunion) und auch als Symbole für die Rote Armee. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Bolschewiki bereits das basis-demokratische Rätesystem abgeschafft und ermordeten seit zwei Jahren politische Gegner * innen durch die Tscheka (dem Staatssicherheitsdienst). Somit war “Hammer und Sichel” von Beginn an ein Symbol für die verlorene Revolution. Und unter diesem Symbol bauten die Bolschewiki ihr repressives System weiter aus. Viele tausend Menschen, die den Ideen der Bolschewiki nicht folgen wollten, wurden von der Tscheka erschossen und GULAGs wurden errichtet in denen Millionen Menschen aufgrund von zu harter Arbeit, Hunger, Erschöpfung und widrigen Lebensbedingungen ihr Leben verloren. Mit dem großen Einfluss, den die Delegationen der Sowjetunion in der Komintern (Kommunistische Internationale) spielten, erscheint es plausibel, dass die Sowjetunion maßgeblich dazu beitrug „Hammer und Sichel“ als Symbole der kommunistischen Bewegung zu etablieren. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen adaptieren viele kommunistische Bewegungen auf der ganzen Welt diese Symbole. Auch das mörderische Regime der Roten Khmer in den 1970er Jahren in Kambodscha führte einen Genozid unter dem Symbol der “Roten Fahne mit Hammer und Sichel” durch. Heutzutage benutzen autoritäre Regime wie die Chinas, Nord Koreas, Laos‘ und Vietnams immer noch „Hammer und Sichel“.

Wie sich „Hammer und Sichel“ so weit in der deutschen Szene verbreiten konnte, ist nicht wirklich gut dokumentiert. Aber schon in den 20ern und 30ern des vorherigen Jahrhunderts benutze die KPD diese Symbole. Später verwendeten autoritäre kommunistische Gruppe „Hammer und Sichel“ als Symbole um ihre Verbundenheit mit den autoritären kommunistischen Lehren von Mao, Stalin, Trotzki und Lenin auszudrücken, all diese trugen zur Zerschlagung der revolutionären Arbeiter*innenbewegung am Anfang des 20. Jahrhunderts bei.

Es ist uns wichtig zu betonen, dass „Hammer und Sichel“, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mit der anarchistischen und auch nicht mit der antiautoritären/libertären kommunistischen Bewegung in Verbindung gebracht wurde. Diese Bewegungen standen dem Bolschewismus fast von Anfang an kritisch gegenüber.

Wenn du Kleidung trägst auf der „Hammer und Sichel“ abgebildet ist oder wenn du die Symbole an die Wände der Stadt malst, in der du lebst, unterstützt du damit autoritäre kommunistische Strömungen. In Russland, und in vielen anderen Ländern auch, starben Millionen Menschen unter der roten Flagge mit Hammer und Sichel, weil sie sich gegen die Bolschewik und andere autoritäre Kommunist*innen stellten. Aus der Geschichte Europas sollten wir lernen, dass wir nicht nur die Hakenkreuze der Neonazis ablehnen, sondern uns auch vor „Hammer und Sichel“ der autoritären Kommunist*innen in Acht nehmen.

Wenn du dich jetzt fragst, wie du deine Verbundenheit zu anarcho- oder libertär-kommunistischen Bewegungen ausdrücken kannst, empfehlen wir die klassische schwarz-rote Fahne und das Circle-A.

Von Circle-A #5