Am Nachmittag des 31. Dezember haben wir uns zum Abschiebeknast auf der Hamburgerstrasse aufgemacht. Etwa hundert Leute folgten der Einladung und trafen sich an der nächstgelegenen Haltestelle. Vor Ort versuchten wir mit Redebeiträgen, Musik, Sprechchören und Feuerwerk die Inhaftierten zu erreichen und unsere Solidarität zu zeigen. Die Abschiebehaftkontaktgruppe verlas einen Beitrag zur derzeitigen Situation im Knast.
Leider ist der hochmoderne Neubau derart abgeschottet, dass wohl nur wenig drinnen zu hören war. Die Inhaftierten antworteten uns aber mit Trommeln am Fenster und An- und Ausschalten des Lichts und versuchten uns mit Zetteln und Gesten zu antworten. Diese Momente haben ganz deutlich vor Augen geführt wie wichtig unsere Solidarität für die Gefangenen sein kann, auch nur mal eine Stunde vom Knastalltag weg zu kommen. Und gleichzeitig auch, dass wir uns nicht mit Parolen begnügen können, wenn wir die Knastmauern dieser Welt wirklich einreißen möchten. Aufjedenfall lieber Silvester am Knast als irgendwo anders. Solidarische Grüße an alle inhaftierten Kämpfenden und kämpfenden Inhaftierten weltweit, an Yildiz (https://freiheit-yildiz.com/), die drei von der Parkbank und auch von der Autobahn, Thomas Meyer-Falk, an die Frauen in der JVA Reinickendorf (https://de.indymedia.org/node/55600) und so viele andere!
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