Eine Freundin und ich (wohl für die meisten klassisch „männlich“ lesbar, wenn dies auch nicht meine Eigendefinition wäre) sitzen Abends in der WG und diskutieren feministisches Flirtverhalten für männlich lesbare Menschen. Es bleiben im wesentlichen Fragezeichen. Flirten vor einigen Jahren: Das waren heteronormative Rituale die vor gelebt, einstudiert und in Pro7-Rom-Coms¹ als Lehrfilme in die Köpfe von Jugendlichen eingehämmert wurden. Den Spielregeln dieser Balzrituale lagen klare Geschlechterrollen zu Grunde, wobei die jeweils weibliche Rolle in sexistischer Manier klar als der passive, anhimmelnde und potentiell von Übergriffen betroffene Part eingeteilt war. Wenn das heute immer seltener funktioniert, dann ist das gut so – denn dieses sexistische Flirtverhalten gehört ebenso wie der gesellschaftliche Sexismus, den es produzierte endlich auf den Müllhaufen der Geschichte.
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