#70 Anarchistisch Netzwerken in Dresden – Maisendung des Anarchistischen Hörfunks Dresden

Mischpult mit Mikrophon und Anarchiesymbol

Seit wann gibt es eigentlich das Anarchistische Netzwerk in Dresden und wie funktioniert es? Was gibt es für gemeinsame Schnittstellen und wo liegen die Herausforderungen? In unserer Maisendung beschäftigen wir uns mit dem Thema anarchistisch netzwerken in Dresden und wir gehen mit verschiedenen Akteur*innen des Netzwerkes ins Gespräch.

Anarchistisch Netzwerken in Dresden – Maisendung des Anarchistischen Hörfunks Dresden freie-radios.net

Inhalt:

  • Einleitung
  • kurzer Abriss zum Anarchismus
  • Interview mit Akteur*innen des Anarchistischen Netzwerk Dresden

Musik:

Links:

Literatur:

  • anarchistische Denker*innen:
  • Michail Bakunin 1814-1876 (Gott und der Staat, Staatlichkeit und Anarchie, …) gilt als Begründer des anarchistischen Kollektivismus und war in der Ersten Internationalen der bekannteste „Gegenspieler“ zu Karl Marx und der staatsfixierten Sozialismusvariante.
  • Emma Goldman 1869-1940 (Das Tragische an der Emanzipation der Frau, Anarchismus & andere Essays, …) wanderte nach Amerika aus und wurde dort zur militanten Anarchistin. Sie gab die anarchistische Zeitschrift „Mother Earth“ heraus und wurde mehrfach inhaftiert. Ihr konsequenter Anarchismus, der Einsatz für die „Freie Liebe“ und die Rechte der Frauen machten sie zu einer Galionsfigur sowohl der anarchistischen, als auch der feministischen Bewegung.
  • Peter Kropotkin 1842- 1921 (Conquest of bread, Gegenseitige Hilfe in der Tier – und Menschenwelt, …) entwickelte die Ideen des kommunistischen Anarchismus. Er versuchte Zeit seines Lebens den Anarchismus wissenschaftlich zu begründen.
  • Errico Malatesta 1853-1932 (Ein anarchistisches Programm, In Wahlzeiten: ein Arbeiterzwiegespräch,…) gehörte in seiner Jugend zu den Mitbegründern der anarchistischen Bewegung in Italien. Brachte die Tageszeitung „Umanita Nova“ heraus.
  • Louise Michel 1830-1905 (Warum ich Anarchistin wurde, … ) beteiligte sich aktiv an den Kämpfen um die Pariser Commune 1871 und wurde dafür nach Neukaledonien verbannt. Als Anarchistin zurückgekehrt, setzte sie sich konsequent für die Befreiung von jeder Unterdrückung ein und unterstützte u.a. den Kampf um die Befreiung der Frauen. Sie verbrachte Jahre ihres Lebens im Gefängnis

  • Beispiele anarchistischer Gesellschaften:
  • Ukraine 1917-1921
  • Es bildete sich in der Ukraine eine Revolte der armen Bäuer*innen und Tagelöhner an vielen Stellen gleichzeitig und spontan. Die Bewegung wurde nach dem Aktivisten Nestor Machno benannt: „Machnowzi“. Die Revolte erstreckte sich jedoch nicht nur auf ihre wahren Unterdrücker*innen, die Staatsgewalt und Großkapitalist*innen, sondern berichtet wurde auch über antisemitische Pogrome, von Seiten der Kleinbäuer*innen, denen es nicht auf die Revolution ankam, sondern auf den Erhalt ihres Besitzes. Die „Anarcho-kommunistischen Gruppen“, die teils von Kropotkins, teils von Bakunins Ideen beseelt waren und in der Ukraine auf einen jahrelangen Kampf gegen den Zaren zurückblicken konnten, verurteilten diese Pogrome (…) Rückgrat ihrer anarcho-kommunistisch orientierten Selbstverwaltung war ein System von Räten, das die gesamte Produktion und Gesellschaft organisierte. Dieses Experiment scheiterten an einer übermächtigen Gegner*in, den Bolschewiki. Die Rote Armee zerschlug das freie Gemeindewesen unter unerbittlichen Widerstand der Anarchisten*innen. Der Kampf zwischen libertären und autoritären Sozialismus hat zahlreichen Bauern- und Abeiter*innenfamilien, die mit den Anarchist*innen sympathisiert hatten, das Leben gekostet.
  • Spanien 1936-1939 
  • Im Jahr 1936, als das spanische Militär unter Führung von Franco gegen die republikanische Regierung putschte, schlugen in Teilen von Spanien militante Arbeiter*innen den Putsch zurück. Der Bürgerkrieg sollte schließlich bis 1939 dauern und wird in der Geschichtsschreibung häufig auf ein Vorspiel zum 2. WK reduziert. Die Beteiligung der Anarchist*innen wird oft „vergessen“ dabei spielten anarchsyndikal Arbeiter*innen bei dem Widerstand eine zentrale Rolle. In Katalonien, Aragon und anderen Landesteilen folgte eine soziale Revolution, in der (Land)Arbeiter*innen  und ihre Organisationen die Kontrolle über die Betriebe übernahmen. Federführend bei dieser Entwicklung war die anarchosyndikalistische Gewerkschaft CNT. In der kurzen Zeit, die ihnen bis zu ihrer gewaltsamen Niederschlagung verblieb, begann eine der umfassendsten sozialen Umwälzung in der uns bekannten Geschichte.

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