Anarchistische Tage 2025

Gesichert linksextrem – Was macht uns wirklich sicher?!

Seit dem Jahr 2024 wird das anarchistische Netzwerk vom deutschen Inlandsgeheimdienst in seinem jährlichen Bericht erwähnt. Der sogenannte Verfassungsschutz bezeichnet das AND seitdem also als „gesichert linksextrem“ und stellt damit fest, wir seien eine Gefahr für die Sicherheit Deutschlands. Unser neuer Status als „Extremist*innen“ erlaubt es dem deutschen Staat uns zu überwachen, auszuspähen, unsere Wohnungen zu beobachten, uns abzuhören und sich in unsere Nahumfelder zu schleusen – all das unter dem Vorwand eines Sicherheitsversprechens. Der gleiche Staat, der uns als relevantes Sicherheitsproblem betrachtet schiebt ab, mordet in deutschen Polizeiwachen, macht Deals mit Diktatoren und liefert nach wie vor Waffen an autoritäre Regime.

Während wir also als Bedrohung markiert werden, ist die wahre Gefahr doch wo anders zu suchen.

Unser Wohnraum wird unbezahlbar, unsere Nachbarschaften dadurch immer anonymer, soziale Kürzungen führen zu immer weniger Lohn und immer mehr Konkurrenz am Arbeitsplatz, das Geld am Ende des Monats reicht kaum noch zum Leben.

Die Sommer werden immer länger und immer heißer und sind vor allem für kranke und alte Menschen schon jetzt eine reale Gefahr.

Unsere Identität und unsere sexuelle Selbstbestimmung sind bedroht. Von „konservativen Ideen“ rechter Parteien, die uns vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben und wieviele Kinder wir gebären sollen.

Abschiebungen in Kriegsgebiete finden beinahe täglich statt. Was vor einigen Jahren noch für Empörung gesorgt hat, ist heute eine Randnotiz in den Tagesthemen. All diese Gefahren gehen aus von einer siet Jahren drohenden und immer realer werdenden autoritären Wende.

Aber was macht uns eigentlich sicher?!

Dieser Staat macht uns nicht sicher, ganz im Gegenteil! – es liegt also an uns! Während der diesjährigen A-Tage wollen wir uns darum mit dieser Frage beschäftigen und gemeinsam Strategien entwickeln, von einander lernen und uns austauschen: Was macht uns wirklich sicher? Wie können wir unsere communities langfristig erhalten und schützen? Was können wir aus Kämpfen in anderen Teilen dieser Welt lernen? Durch unser Programm aus Workshops, Vorträgen, Filmen, Kunst und Kultur sowie leckere Küfa und viel Zeit für Austausch wollen wir uns gemeinsam stärken für eine Welt, in der das Überleben immer mehr Kraft kostet.

Unsere größte Stärke liegt in unser Gemeinschaft, in unserer solidarischen Verbundenheit. Darum lasst uns auch diese A-Tage wieder nutzen, um miteinander in Kontakt zu kommen, uns zu vernetzen und neue Freund*innenschaften zu schließen. Denn eins ist sicher: Um uns gegen autoritäre Politik und Angriffe auf unsere Ideen zu wehren, braucht es sichere und vertrauensvolle Beziehungen als Basis für eine stabile Gemeinschaft.

Egal, ob du gerade das erste mal von Anarchismus liest oder schon seit 2016 regelmäßig die Veranstaltungen um die A-Tage in Dresden besuchst – du bist herzlich eingeladen!

Maja beendet den Hungerstreik – Tag 40 – Gespräch mit dem Solidaritätskomitee

Am 40. Tag hat Maja den Hungerstreik beendet. Dies war kein Erfolg, aber eine Notwendikeit um Verantwortung für die eigene Gesundheit, das eigene Leben und Freund*innen und Familie zu übernehmen. Wie das Solikomitee diese Entwicklung einordnet, ob es politische Erfolge gab und wie es weiter gehen soll besprechen wir mit Konstantin vom Solikomitee. Auch über das LKA Sachsen sprechen wir kurz, die sich scheinbar von der massiven Solidarität für Maja in die Ecke gedrängt sehen und heute ein bisschen Propaganda verbreitet haben.

Majas Erklärung zur Beendigung des Hungerstreiks: https://www.basc.news/majas-erklaerung-z…
Erklärung des Solikomitee: https://www.basc.news/maja-hat-den-hunge…

Instagram @free.maja

Maja beendet den Hungerstreik – Tag 40 freie-radios.net

Maja im Hungerstreik – Tag 32 – Haftkrankenhaus und drohende Zwangsbehandlungen – Gespräch mit dem Solidaritätskomitee

Maja wurde am 27. Tag des Hungerstreik in ein Haftkrankenhaus verlegt.
Gestern, am 5. Juli 2025, berichtete Maja in einem Telefonat mit der Familie von der Einschätzung der Ärzte des Haftkrankenhauses, in welchem Maja aktuell gefangen gehalten und betreut wird:

Maja wiege nur noch 65 kg und habe damit ca. 13 kg abgenommen.
Leber und Niere seien nicht mehr in bester Verfassung.
Es liegen erniedrigte Werte von Eisen, Phosphor, Vitamin K (wichtig für Blutgerinnung) und Hormonen vor.
Der Bilirubin-Wert (ein Farbstoff aus dem Abbau des roten Blutfarbstoffes, der über die Leber/Galle ausgeschieden wird) sei erhöht.
Es liegen Wassereinlagerungen am Fuß vor.
Es seien Augenzuckungen beobachtet worden.
Die behandelnden Ärzte erklärten außerdem, dass sie sich nicht an Majas Patientenverfügung und an Majas Ablehnung von Zwangsbehandlung gebunden fühlen. Sie würden handeln, wenn sich Majas Zustand verschlechtere, ohne Rücksicht auf Majas erklärten Willen.

Wir besprechen die aktuellen Entwicklungen mit Konstantin vom Solidaritätskomitee für Majas Hungerstreik.

Maja im Hungerstreik Tag 32 – Haftkrankenhaus und drohende Zwangsbehandlungen! freie-radios.net

Statement vom Solidaritätskomitee für Majas Hungerstreik: https://www.basc.news/ungarische-gefaeng…

Aktuelle News auf: basc.news/#maja
Instagram: @free.maja

Freiheit für Maja

Maja im Hungerstreik – Tag 19 – Hausarrest abgelehnt – Einordnung des Solidaritätskomitee

Bei der Verhandlung in Majas Strafverfahren am Budapester Gericht am 20. Juni 2025 hat der Richter Majas Antrag auf Verlegung in den Hausarrest aufgrund angeblicher Fluchtgefahr abgelehnt. Dies ist eine Entscheidung mit schwerwiegenden politischen Konsequenzen.
Konstantin vom Solidaritätskomitee für Maja´s Hungerstreik ordnet die aktuellen Ereignisse für uns politisch ein und weißt darauf hin, dass der politische Druck noch nicht groß genug ist, die kritische Phase des Hungerstreik für Majas langfristige Gesundheit aber nun da ist.
Deshalb ist es wichtig den Druck zu erhöhen und kreativ zu werden bei den Aktionsformen!

Freiheit für Maja!

Aktuelle News auf: basc.news/#maja
Instagram: @free.maja

Maja im Hungerstreik – Jetzt braucht es Solidarität und Unterstützung! freie-radios.net

# 90 „Ihr habt das Schloss, aber ich habe den Schlüssel“ – das Leben der Louise Michel Junisendung des Anarchistischen Hörfunkes aus Dresden

Louise Michel, Revolutionärin und Anarchistin, damals genannt die “rote Jungfrau” oder “moderne Jeanne d’Arc”, war eine zentrale Gestalt der Pariser Kommune, jenes Volksaufstands, der sich im Frühjahr 1871 zehn Wochen lang der neuen bürgerlichen Regierung und den preußischen Siegern widersetzte. Ihr Mut im Kampf und ihre Unerschrockenheit vor Gericht sind legendär. Schon zur damaligen Zeit erkannte sie die unterschiedlichen Ausbeutungsformen zwischen der herrschenden Klasse und den Bäuer*innen, zwischen Männern und Frauen, sowie zwischen Menschen und Tieren.

Heute fast 200 Jahre später sind ihre Kämpfe und Ansichten weiter aktuell und beschäftigen uns noch immer. Sich mit Louise Michel und ihrem Leben zu beschäftigen heißt also, in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich zu blicken.

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