Wieviel Panzer braucht es um eine Glühbirne zu wechseln? – Diskussion/Workshop zu Antimilitarismus und Selbstverteidigung [DE]

Seitdem Russland 2022 in die Ukraine einmarschiert ist, nehmen wir die Entwicklung einer neuen antimilitaristischen Bewegung war. Antimilitaristische Persepektiven gehen dabei sehr auseinander und eine komplexe Debatte darum was eigentlich Militarismus ist wird oft sehr simplifiziert geführt. Wir möchten deshalb mit euch ins Gespräch kommen. Was ist Militarismus und wo finden wir diesen aktuell in der Welt? Was ist eigentlich Antimilitarismus und inwieweit muss der in unserer heutigen Realität aktualisiert werden? Welche Alternativen haben wir in einer anarchsitischen/antiautoritären Zukunftsperspektive, in der wir uns nicht auf Staaten und deren Verteidigungsorgane beziehen wollen aber uns eventuell trotzdem verteidigen müssen?
Wir wollen in einem Workshop-Diskussionsformat mit kleineren Inputs über diese Fragen sprechen.

Dauer ca 2 Stunden

Stellungnahme des Anarchistischen Netzwerks Dresden (AND) zum Antisemitismus-Vorwurf

Nicht erst seit den Anarchistischen Tagen 2024 wurden uns wiederholt Vorwürfe gemacht, wir würden mit unserer Veranstaltungsreihe antisemitische Inhalte verbreiten oder Referent*innen mit antisemitischen Positionen eine Bühne bieten. Dazu möchten wir an dieser Stelle unmissverständlich Stellung beziehen.

Als Anarchistisches Netzwerk positionieren wir uns klar und entschieden gegen Antisemitismus. Der Kampf gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus und Unterdrückung ist für uns ein zentraler Bestandteil emanzipatorischer Praxis.

Auch im Rahmen der dies jährigen A-Tage wollen wir vielfältige Perspektiven hörbar machen, inbesondere diejenigen, die sonst viel zu oft einfach ausgegrenzt werden – darunter sind sowohl Beiträge jüdisch-israelischer, als auch palästinensischer Stimmen. Eine so komplexe und historisch belastete Debatte braucht Räume für offenen Austausch, für gegenseitiges Zuhören, für das Aushalten und Verstehen unterschiedlicher Erfahrungen und Sichtweisen – und im besten Fall: für solidarisches Lernen voneinander.

Wir sind entsetzt und enttäuscht von Teilen der deutschen sogenannten Linken, die (pro-)palästinensische Stimmen systematisch blockiert, ausgrenzt und mit immer denselben Vorwürfen versucht zu delegitimieren und zum Schweigen zu bringen. Und wir sind entsetzt von so viel Arroganz und so viel Unwillen, das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung überhaupt anzuerkennen oder dessen Verursacher zu benennen.

Antisemitismus ist – auch und vor allem in Deutschland – ein reales, gegenwärtiges und gefährliches Problem. Er muss klar benannt und konsequent bekämpft werden – dort, wo er tatsächlich stattfindet. Es ist diesem Kampf auf keinen Fall zuträglich, wenn dieser Vorwurf beliebig und auf jedes Argument oder die Äußerung einer anderen Perspektive erhoben wird. Ganz im Gegenteil, wer jegliche politische Position, die nicht der eigenen entspricht, als Antisemitismus kritisiert, verursacht noch mehr Schaden und Leid und trägt nicht zum Kampf gegen die zunehmende Gewalt gegen jüdische Menschen bei.

Podiumsdiskussion: Deutsche Staatsräson als Ausgangspunkt einer Linken Bewegung?! Migrantische Perpektiven auf Antideutsche Politik [DE/EN]

Migration nach Deutschland stellt für politische Aktivist*innen aus aller Welt eine herausfordernde Erfahrung dar.
Neben vielen anderen Schwierigkeiten wirkt der Umgang hiesiger Linker und anti-autoritärer Strukturen mit der politischen Krise im Nahen Osten oft befremdlich und erstaunlich konservativ. Der Versuch, sich an politischen Debatten zu diesem Thema zu beteiligen, führt schnell zur Isolation – insbesondere, wenn man nicht die in der deutschen Linken und liberalen Gesellschaft vorherrschende Sichtweise auf Israel und Palästina teilt.

Trotz dieser Hürden gibt es viele Migrant*innen, die weiterhin die Politik der bedingungslosen Unterstützung Israels sowie fremdenfeindliche Haltungen gegenüber Menschen aus dem Nahen Osten kritisch hinterfragen.

In dieser Podiumsdiskussion berichten migrantische Aktivist*innen, die sich in Deutschland organisieren, von ihren Erfahrungen im Umgang mit antideutschen Tendenzen, die tief in bestimmten linken Kreisen verankert sind. Von öffentlichen Debatten und abgesagten Veranstaltungen bis hin zu Angriffen durch deutsche Linke auf Teile migrantischer Communities – wir teilen unsere Erfahrungen miteinander und mit allen Interessierten, um gemeinsam einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden.

Samstag 06.09.2025 20:00-21:30 @Seminarraum

Linke gegen Linksextremismus?

Die Einstufung des Anarchistischen Netzwerks als „linksextrem“ durch den deutschen Verfassungsschutz wird genutzt, um die Anarchistischen Tage zu sabotieren

Vor einigen Tagen erfuhren wir, dass eine Einzelperson aktiv versucht, den Anarchistischen Tagen Dresden zu schaden. In einer E-Mail an die Organisator*innen eines Veranstaltungsortes der A-Tage wurde mitgeteilt, dass das Anarchistische Netzwerk Dresden selbst und einige andere Gruppen, die mit Vorträgen auf den A-Tagen vertreten sind, „linksextrem“ seien und vom Verfassungsschutz beobachtet würden – eine Zusammenarbeit mit uns solle man sich also besser zweimal überlegen.

Linke, progressive Politik zu delegitimieren, aus der Stadt zu drängen und zu kriminalisieren, sind Maßnahmen, die wir sonst nur von CDU- oder AfD-Politiker*innen und Repressionsbehörden kennen.

Der Verfasser dieser Mail ist uns wohl bekannt: Er versteht sich selbst als links, ebenfalls wird er von einigen in der linken Szene als Teil dieser betrachtet.

Wir sind entsetzt und gleichzeitig nicht überrascht. Aktionen wie diese reihen sich ein in mehrere Versuche von Einzelpersonen, unsere politische Arbeit zu sabotieren und Menschen ihre Stimme zu nehmen, die wir während der A-Tage zu Wort kommen lassen wollen.

Wir sind zunehmend besorgt, dass sich vermeintlich „Linke“ immer wieder auf Rechtskonstrukte (Linksextremismus) dieses Staates berufen, um uns als ihre politischen Gegner*innen zu bekämpfen. Da sowohl die sächsische Landesregierung als auch die Bundesregierung unter dem Einfluss faschistischer Organisationen handeln, sehen wir diese Entwicklung als direkte Unterstützung des deutschen Staates in seinem Kampf gegen linke Strukturen.

In unseren anarchistischen Kreisen gibt es keinen Platz für Menschen, die sich auf den Staat und seine Strukturen berufen, um die eigene politische Agenda voranzutreiben.

Colonizing Consciousness: How the Prison System Sustains the Occupation of Palestine [EN]

We will examine the prison system as a core tool for shaping and controlling Palestinian consciousness, sustaining the colonization of Palestine and erasing the Palestinian national identity.

Drawing on the experiences of Palestinian political prisoners, we will trace the methods of physical violence and psychological torture used to break resistance and mold compliance. We will explore how prisons mirror, and help reproduce, the broader conditions of life under occupation, from surveillance and restriction of movement to the suppression of cultural and political expression. This discussion will also look at the political consequences of mass imprisonment, and how the carceral system functions, not only as a site of confinement, but as a laboratory for the ongoing project of colonial control.

Joining virtually will be representatives from NGO’s that advocate for the rights of detainees and political prisoners in Israeli prisons.

Friday 05.09.2025 19:30-21:00 @IZ Dresden